Lignin ist der Überbegriff für einen Stoff, der aus einer Vielzahl verschiedener riesiger Molekül-Arten besteht. Der Bau der Lignin-Moleküle unterscheidet sich je nach Pflanzenart und -standort. Lignin verleiht Holz seine braune Farbe. Die Funktion von Lignin-Molekülen kann man sich wie eine Art Kleber vorstellen, der die Stränge der Cellulose- und Hemicellulose-Moleküle zusammenhält. Dank Lignin können wir also „auf Holz klopfen“. In reiner Form ist Lignin eine dunkle, zähe Flüssigkeit, die auch als „Black Liquor“ bezeichnet wird.
Wenn Holz verarbeitet wird, wird das Lignin wegen seines hohen Brennwerts (25-26 mJ/kg) hauptsächlich verbrannt. Da es bis zu einem Viertel der Holz-Trockenmasse ausmachen kann, wird fleißig daran geforscht, Lignin auch stofflich zu nutzen. So wird der vermeintliche Abfallstoff ganz im Sinne von Prinzip 1 der Grünen und nachhaltigen Chemie „Abfälle vermeiden“ ein wertvoller erneuerbarer Rohstoff. Aufgrund struktureller Ähnlichkeiten kann aus Lignin beispielsweise Vanillin zum Backen hergestellt werden. Auch Lignin-Akkus und Filament für 3D-Drucker aus Lignin werden aktuell erforscht. Wie das Lignin aus Holz isoliert werden kann, erfährst du hier.
Gestaltung der Station: Alexandra Tepla, MEd BSc und Mag.a Martina Zodl
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