Grüne Chemie

Abbaubarkeit von Polymilchsäure-Kunststoffen (PLA)

Ein großer Vorteil der Polymilchsäure-Kunststoffe (PLA) ist die biologische Abbaubarkeit. Einen Langzeitversuch zur biologischen Abbaubarkeit hat Olivia Froschauer am Österreichischen Kompetenzzentrum für Didaktik der Chemie (AECC Chemie) an der Universität Wien durchgeführt. Eine kurze Zusammenfassung des Versuches findest du im folgenden Video:

Langzeitversuch zur biologischen Abbaubarkeit von Polymilchsäure-Kunststoffen (PLA)
Versuch und Video: Olivia Froschauer

Wie sich in diesem Versuch zeigt, hängt der Grad des Abbaus stark von der Umgebungstemperatur ab. Das deckt sich mit den Angaben in der Fachliteratur. Für Polymilchsäure-Kunststoffe (PLA) wird eine Temperatur von 50-60 °C benötigt, welche nur in industriellen Anlagen erreicht werden. Hierbei werden Polymilchsäure-Kunststoffe (PLA) in wenigen Wochen vollständig abgebaut. Unter normalen Bedingungen (bei unter 30 °C) im Kompost oder allgemein im Boden zerfallen Polymilchsäure-Kunststoffe (PLA) allerdings nur sehr langsam. Bei Versuchen zeigte sich ein geringer bis gar nicht vorhandener Abbau über Zeiträume von mehreren Monaten.

Diese Beobachtung bestätigt sich auch beim Abbau von Polymilchsäure-Kunststoffen (PLA) in Süßwasser: Bei 60 °C sind Polymilchsäure-Kunststoffe (PLA) nach 120 Tagen vollständig abgebaut, bei 20 °C ist selbst nach 180 Tagen kaum ein Abbau erkennbar.

Auch wenn Polymilchsäure-Kunststoffe (PLA) unter Normalbedingungen nur schlecht abbaubar ist, ist es immer noch leichter zersetzbar als petrochemische Kunststoffe.

Durch eine breitere Nutzung von Polymilchsäure-Kunststoffen (PLA) würde das Problem der Umweltbelastung durch Kunststoffe reduziert werden, vorausgesetzt, wir werfen sie nicht achtlos in die Umwelt.