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Von der Weide zum Aspirin®

Was hat wohl dieser Baum – eine Weide – mit dem bekanntesten und meist verwendeten Medikament unserer Zeit – Aspirin® – zu tun? Um das herauszufinden, müssen wir weit in der Zeit zurück reisen, nämlich bis in die Zeit um 400 v. Chr.

Zu dieser Zeit war gerade Hippokrates der “Vater der Medizin” als Arzt tätig. Bereits er empfahl in seinem Buch schwangeren Frauen kurz vor der Geburt an einem Stück Weiderinde zu kauen, um so die Schmerzen bei den Wehen zu lindern.

Seitdem ist die Weiderinde ein wichtiger Bestandteil der Volksmedizin geblieben. So wurde es im Laufe der Zeit immer wieder als schmerzstillende Arznei, gegen Erkältungen, Fieber, Rheuma und Gicht eingesetzt. Doch erst 1828 schafften es Apotheker und Chemiker aus der Weiderinde das sogenannten Salicin zu extrahieren. Dieses wird im Körper zu der sogenannten Salicylsäure umgesetzt, die den eigentlichen Wirkstoff bildet. Es dauerte jedoch ein weiteres halbes Jahrhundert, bis die Salicylsäure selbst von dem Chemiker Adolph Kolbe in großem Maßstab synthetisiert und als Arzneimittel vermarktet wurde.

Das klingt doch schon fast nach Aspirin®, doch etwas fehlt noch: Salicylsäure selbst wird nämlich schon lange nicht mehr als Arzneimittel eingesetzt, denn zum einen reizt sie den Magen und zum anderen hat sie einen ziemlich unangenehm, bitteren Geschmack. (Also eine klassische, bittere Medizin) Deswegen wurde weiter an der Entwicklung eines besseren Wirkstoffes geforscht, bis schlussendlich dem Chemiker Felix Hoffmann ein Durchbruch gelang. Er war Mitarbeiter bei der Firma Bayer® und synthetisierte Anfang des 20. Jahrhunderts die sogenannte Acetylsalicylsäure, die bis heute als Aspirin® bekannt ist. Diese hat einen neutralen Geschmack, wird erst an der Magenschleimhaut wieder zur Salicylsäure umgebaut und hat deswegen auch weniger Nebenwirkungen.

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