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Wirkstoffe in anderen Bäumen

Sehr viele Arzneistoffe wurden zuerst in Pflanzen gefunden und aus diesen extrahiert. Zwei besonders wichtige Beispiele dafür findest du hier.

1. Der Chinarindenbaum

Anders als der Name vermuten lässt, stammt dieser Baum nicht aus China, sondern aus Amerika. Der Name leitet sich nämlich aus dem Begriff quina-quina ab, was soviel wie “besonders geschätzte Rinde” bedeutet. Dies ist auch keineswegs übertrieben, denn Rinde enthält das Alkaloid Chinin, welches über Jahrhunderte hinweg der einzige wirksame Arzneistoff gegen Malaria war und das auch heute noch zu diesem Zweck eingesetzt wird. Daher nahmen im 19. Jahrhundert auch viele Kolonialsoldaten, die in Indien stationiert waren, dieses prophylaktisch in Form eines Getränks zu sich. Dieses Getränk ist als Tonic Water bekannt und ist auch heute noch, vor allem in Form von Gin Tonic, sehr beliebt. Einen Beitrag dazu findest du auch auf Instagram.

https://www.instagram.com/p/B9PCzPIAG_O/?igshid=1uaqhmr1xcdoh

2. Die Eibe

Die Rinde der (pazifischen) Eibe wurde dadurch bekannt, dass sie sogenannte Taxane enthält. Diese wirken zytotoxisch auf Krebszellen und somit wurde das Extrakt der Eibenrinde als erstes wirksames Medikament gegen Krebs angeboten. Für die Eibe war dies jedoch eher von Nachteil, denn um das Extrakt zu erhalten mussten große Mengen an Bäumen gefällt werden. Bevor der Wirkstoff daher synthetisch hergestellt werden konnte, wurden die Bestände der Eibe so sehr dezimiert, dass sie heute unter Naturschutz steht und daher nicht mehr zur Produktion von Wirkstoffen verwendet werden darf.

Seit einiger Zeit sind jedoch Mikroorganismen bekannt, die ebenso wie die Eibe den Wirkstoff Paclitaxel herstellen können. Der Wirkstoff wird nun aus diesen extrahiert und zählt daher nach wie vor du den wichtigsten Krebsmedikamenten.