Dachstein

Wir machen dich kalt! – Warum wird der Ein- und Ausgang des Eispalastes gekühlt wird.

SpottingScience ist ein Projekt an der Universität Graz

Warum wird der Eingangs- und Ausgangsbereich des Eispalastes gekühlt? Der Gletscher und das Eis sollten ja eigentlich kalt genug sein. 

Ein Mensch ist ein Heizkörper! Gehen wir langsam, so sind wir mit einem Heizkörper mit 150-200 Watt vergleichbar. 

Wärmebildkamera am Eingang des Eispalastes

Mit einer Wärmebildkamera kann man die unterschiedlichen Temperaturen von Eis und Mensch sichtbar machen.

Aufnahme des Einganges des Eispalast. Die Temperatur zeigt -2,5°C.
Aufnahme einer Person an gleicher Stelle des Eispalastes. Die Oberflächentemperatur beträgt 15,6°C. Ein Temperaturunterschied zum Eis um knapp 17°C.

Wir geben also ganz schön viel Abwärme ab! Und diese Wärme macht etwas mit dem Eispalast: sie sorgt dafür, dass das Eis schmilzt. Für das Schmelzen von Eis ist Energie notwendig. Um 1 Kilogramm Eis zu schmelzen ist genau so viel Energie notwendig um 1 Kilogramm Wasser auf 80°C zu erhitzen. 

Während dem langsamen Gang durch den Eispalast und einer Aufenthaltsdauer von durchschnittlich 30 Minuten bringst du damit 800 Gramm bis 1 Kilogramm Eis zum Schmelzen. Dein Besuch könnte also einen Eiswürfel mit einer Kantenlänge von 8 cm vernichten.

Bei einem 30-minütigen Besuch im Eispalast produzierst du knapp 900 ml Schmelzwasser.

Daher ist es wichtig, dich zumindest etwas herunterzukühlen und am Ein- und Ausgang dafür zu sorgen, dass möglichst wenig Wärmeenergie in den Eispalast getragen wird. 

Der Ausgang des Eispalastes mit einer Wärmebildkamera betrachtet.

Der Dachsteingletscher insgesamt verliert jährlich durchschnittlich 3.000.000.000 Liter (3 Milliarden Liter) Wasser. Dies entspricht 20.000.000 Badewannen (20 Millionen Badewannen bei 150 Liter Wasser in jeder Badewanne) oder 750 Schwimmbäder (bei 4 Millionen Liter Wasser pro Schwimmbad). Kommt nicht wieder genug Schnee im Winter nach, so schrumpft der Gletscher.